Von den Einwohner:innen Jordaniens gibt es eine Menge zu lernen. Sie verstehen etwas von Gastfreundschaft. Sie wissen, wie man die Sterne deutet und wo man am besten ein Lager für die Nacht aufbaut. Die Jordanier:innen kennen die vergessene Kunst, draußen in der Wüste in einem Ölfass feinste Speisen zu kochen, und sie wissen, dass sie auf einer Goldmine sitzen, wenn es ums Radfahren geht. Wir nahmen unsere URS Bikes, um herauszufinden, wo der Schatz versteckt liegt. 50 km ausserhalb von Aqaba sehen wir unser erstes Kamel. Die Sonne geht unter, während wir mit der Grenze zu Palästina auf der einen Seite und einer Bergkette, die das Herz des westlichen Jordaniens bildet, auf der anderen Seite, entlang fahren. Wir halten in einem Abschnitt mit tiefem Sand einen Moment inne, um die unendliche Weite der Landschaft zu erahnen. Ein Motorengeräusch unterbricht unsere Gedanken und ein weisser Toyota Hilux rast über eine Düne in unser Blickfeld. Nichts Ungewöhnliches im Nahen Osten. Er fährt auf uns zu und kurbelt das Fenster runter. Der Fahrer, ein junger Mann, begrüsst uns auf Englisch. Nach anfänglichem Smalltalk über unsere Herkunft, hält er inne. Er blickt kurz zu seinem Passagier, einem Mann in Militäruniform, und wendet sich wieder uns zu: „Möchtet ihr mit uns ein Tee in unserem Lager trinken?“ Auf jeder Reise gibt es Momente, in denen man die Wahl hat: gehen oder bleiben. Dies ist der Erste. Die Frage überrascht uns. Nach allem, was wir gelesen haben, sind Einladungen zum Tee typisch in Jordanien, aber wir verständigen uns wortlos, während wir uns in Gedanken die Reisehinweise und Warnungen des Aussenministeriums in Erinnerung rufen und dabei das mögliche Schicksal unserer Fahrräder, unserer Kameraausrüstung und sogar uns selbst in Betracht ziehen. Aber das Angebot ist zu verlockend. Wir nicken zustimmend: „Yes, šukran.“ Ja, danke. In diesem Moment begann unsere einwöchige Reise nach Jordanien, eine Erkundungsreise, um zu sehen, ob die Realität dieses Landes im Nahen Osten hält, was Google Street View versprach, auf eine Art und Weise, die wir uns nicht vorstellen konnten. Aus der Ferne ist es fast zu einfach, dieses junge Land in eine Schublade mit Bildern von Kamelen und Tee-Trinken in Beduinenzelten zu stecken. Aus der Nähe betrachtet hat Jordanien eine ganz andere Geschichte – obwohl Tee und Kamele das Bild definitiv prägen. Da wir in den italienischen Alpen leben, sind wir verwöhnt, wenn es um das Fahrradfahren geht – Road, Mountainbike, Gravel und so weiter. Aber die Woche, in der wir Jordanien durchqueren, übertrifft alles, was wir bisher mit unseren Bikes erlebt haben. Die BMC URS Gravel Bikes hinten in unserem gemieteten blauen Dacia Duster stimmen dem zu. Sie waren unsere treuen Begleiter bei den sieben Tagestouren, die wir einfach (und auch etwas besorgt) auf Komoot geplant haben, basierend auf Höhenlinien und einem groben Verständnis, wie Karten funktionieren. Aber wie diese Rides und Bikes abgeliefert haben, unglaublich!
URS